erfahrungsbericht

Sumyah

Ich bin Sumyah Almajmair aus dem Irak. Ich bin im Februar 2016 nach Österreich gekommen. Ich wohne seit zwei Jahren und zwei Monaten in einem Camp in einem Dorf in Salzburg. Ich bin geschieden und habe zwei Kinder, die noch im Irak sind. Ich konnte meine Kinder nicht mitnehmen, nachdem ich mich scheiden lassen habe. Das ist so, weil in unserer Gesellschaft die geschiedene Frau diskriminiert wird und in einem Land wie dem Irak gibt es keine Frauenrechte. Aus diesem Grund konnte ich meine Kinder nicht bei mir haben und ich bin nach Österreich gegangen und habe hier um Asyl angesucht und Gott sei Dank habe ich ein unbefristetes Aufenthaltsrecht bekommen.

Die zwei Jahre im Camp waren nicht einfach. Besonders, weil ich keinen Job habe und ich konnte gar nichts, außer das Warten, für die Gesellschaft leisten. Zwei Jahre von deinem Leben nur zu warten und in einem Camp auf dem Berg zu leben, ohne mit irgendjemanden in Kontakt zu kommen, ist sehr schwierig. Noch dazu ist es schwierig, wohin zu fahren, weil es so viel kostet eine Fahrkarte zu kaufen. Das Deutschlernen ist problematisch. Es braucht mehr Kontakt mit Österreicherinnen und Österreichern. Dort, wo ich wohne, kann man mit den Deutsch sprechenden Menschen nur auf dem Markt oder beim Arzt in Kontakt kommen. Ich kann Englisch sprechen und das hat mir sehr geholfen, meine Sachen zu erledigen. Vor allem hat mir die Gruppe von Frau Doris sehr geholfen (PAGES). Wir haben so viele Aktivitäten gemacht. Diese Beschäftigung ist gut und das Lernen auch. Wir haben Schwimmen und Radfahren gelernt, Sport getrieben und es gab wöchentliche Treffen. Frau Doris hat mir geholfen, dass ich geflüchtete Schüler ehrenamtlich beim Lernen unterstützen konnte und sie hat es ermöglicht, dass ich SchülerInnen Arabisch beibringen durfte.

Seitdem ich meinen Bescheid erhalten habe, besuche ich weiterhin Deutschkurse und suche einen Job. Ich möchte in der Zukunft eine Ausbildung machen, aber ich habe mich noch nicht entschieden, welche ich machen werde. Ich will ein neues Leben anfangen in einem Land, wo Frauenrechte respektiert werden.

Danke.